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Die polnisch-amerikanische Schauspielerin, Model und Tierschutzaktivistin hat mit LuisaViaRoma in Florenz über ihr Leben und ihre Modeleidenschaft gesprochen. 

Das Shooting wurde in der Toskana durchgeführt. Gefällt Ihnen Italien?
Italien gehört zu meinen absoluten Lieblingsorten. Wenn Sie mich fragen würden, wo ich gerne eine zweites Zuhause hätte, wäre das definitiv Italien. Wo genau, wüsste ich aber nicht. Es ist überall so schön. Ich finde, dass die Menschen hier so herzlich sind, die Mode ist erstklassig und das Essen ist wunderbar. Wenn ich hier leben würde, würde ich bestimmt ein paar Pfund mehr wiegen.
Wie nutzen Sie die Social Media? Empfinden Sie sie als Bedrohung oder als Gelegenheit?
Ich nutze die Social Media derzeit, um mein Leben und meine Fotos mit meinen Fans und den Menschen, die mir folgen, zu teilen. Vor ein paar Jahren hätte ich nie gedacht, dass diese Medien so wichtig werden würden. Das System, wie man berühmt wird und wie man einen Job erhält, hat sich vollkommen verändert – jetzt hängt alles von den Social Media ab.
Wem folgen Sie selbst?
Ich folge nicht vielen Accounts, mein Leben ist so beschäftigungs- und arbeitsreich, dass ich mich hauptsächlich um meinen eigenen Account und dass, was ich in den Social Media poste, kümmere. Ich bemühe mich, kreativ zu sein und so viel wie möglich zu veröffentlichen.
Haben Sie eine Modeikone?
Ich habe nicht wirklich eine spezifische Modeikone. Es gibt verschiedene Prominente, die sich fantastisch kleiden, aber viele von ihnen tragen Pelz. Wie Sie wissen, bin ich sehr gegen Pelz eingestellt.

Joanna Krupa im Interview - 03

Ohne welches Fashion-Objekt können Sie nicht leben?
Ohne Schuhe und Handtaschen geht es nicht. Man kann ein schlichtes schwarzes Kleid anziehen und mit umwerfenden Schuhen und einer schönen Handtasche wird ein Look daraus.
Wie sieht das perfekte Outfit fürs Date aus?
Nun, das kommt auf die Art von Date an! Ich finde, weniger ist mehr. Ich orientiere mich an dem Motto „sexy, aber mit Klasse“ – nicht zu viel Haut gleich am Anfang, lasst Raum für Fantasie.

Mit einem kleinen Schwarzen kann man nichts falsch machen, jede Frau sollte eines im Schrank haben.

Joanna Krupa im Interview - 02

Sie setzen sich sehr für Tierschutz ein. Woher kommt diese Leidenschaft?
Ich bin seit meiner Kindheit immer sehr tierlieb gewesen. Wenn ich auf der Straße eine Katze gesehen habe, habe ich sie immer gerettet. Später, als ich ins Unterhaltungs-Business eingestiegen bin, habe ich die ganze Wirklichkeit kennengelernt, alles, was den Tieren geschieht, die Pelzfarmen, die Tierheime, und wie schrecklich die Menschen sie behandeln. Daher wollte ich ihre Stimme sein. Und je bekannter ich durch meine Arbeit und durch die Social Media werde, desto mehr weiß ich, dass Menschen zuhören und dass ich einen Unterschied machen und Dinge ändern kann.
Erzählen Sie uns ein wenig von Ihren Erfahrungen als Moderatorin.
Ich liebe es, das zu tun! Live-Shows sind schwierig… Wie bei Poland’s Next Top Model, alles kann passieren. Mit den Jahren lernt man, mit dem Fluss mitzuschwimmen. Wenn man eine Show macht, für die man sich begeistert, und das Business liebt, ist es ein natürlicher Prozess.

Joanna Krupa im Interview - 01

Was waren die größten Schwierigkeiten, die Sie überwinden mussten?
Als ich von Chicago nach Los Angeles umgezogen bin, hatte ich diesen großen Traum, ein Model zu werden, und in den ersten beiden Jahren wollte mich niemand buchen. Jede Agentur, zu der ich ging, sagte: „Du bist nur 1,74 groß, du bist zu klein, du bist zu sexy, du bist zu kurvig gebaut, du wirst keine Arbeit finden“. Ich habe ein paar Jahre gebraucht, um etwas zu schaffen, aber ich denke, das Wichtigste war, nicht aufzugeben. Ich habe so oft meine Mutter angerufen und ihr gesagt: „Ich ziehe zurück nach Hause, ich gebe auf“, aber in mir gab es eine Stimme, die meinte „Gib nicht auf, das ist deine Leidenschaft, das ist das, was du machen möchtest, kämpf einfach weiter“. Ich glaube, es war auch mein Ego, dass nicht zugelassen hat, dass ich wegziehe, denn ich hatte damals meinen Freund verlassen, und er hatte behauptet, ich könne kein Model werden. Ich wollte mich beweisen.

Joanna Krupa im Interview - 01

Was halten Sie von der “Me too”-Bewegung? Was glauben Sie, wohin das führt?
Das ist eine schwierige Frage. Es passiert überall, nicht nur im Unterhaltungs-Business. Es ist sehr traurig, wenn mächtige Personen ihre Position ausnutzen, und ich hoffe, die Belästigung von Frauen wird aufhören und es werden mehr Frauen eingestellt werden. Frauen sollten keine Angst haben müssen, zu einem Meeting zu gehen, weil etwas Schlimmes passieren könnte. Hoffentlich wird es eine positive Änderung überall, nicht nur im Unterhaltungs-Business, geben.
Haben Sie eine Rat für junge Frauen, die sich vielleicht in dieser Situation befinden?
Junge Frauen können das tun, was ich getan habe. Wenn ein Produzent oder ein Direktor auf euch zukommt und meint, „Lassen Sie uns zusammen zu Abend essen“, müsst ihr sagen, „Geben Sie mir Ihre Karte, mein Agent oder mein Manager wird Sie anrufen“, und dann soll sich der Agent oder Manager um ihn kümmern. Geht nie in ein Hotelzimmer, um jemanden zu treffen, denn was könnt ihr da schon erwarten? Es ist offensichtlich, dass sie keine gute Absichten haben. Geschäfte wickele ich zwischen neun Uhr morgens und fünf Uhr nachmittags ab. Wenn mich jemand um zehn Uhr abends zu einem Drink einlädt, geht es offenbar um etwas anderes. Ihr müsst clever sein, nicht naiv.

Credits:
Besonderen Dank an Joanna Krupa
Location: Villa Tolomei Hotel & Resort, Florenz

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